Zur Klosteranlage St. Marienthal gehört der östlichste Weinberg Deutschlands, der von 10 Ostritzer Familien bewirtschaftet wird. Die im Jahr 1986 gegründete Winzergemeinschaft pflegt den Weinberg ehrenamtlich in Form eines eingetragenen Vereins. Alljährlich zu den Osterfeiertagen sowie im Herbst zum Obst- und Winzerfest öffnen die Winzer den Weinkeller zum Ausschank.

Alle Winzer tragen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zum Erhalt des östlichsten Weinberges Deutschlands und damit zum Erhalt eines einzigartigen Kulturgutes der Region bei. Nur dadurch wurde es möglich, dass der Weinberg auch nach dem strengen Winter 1996/97 und einem Schädlingsbefall wiederhergerichtet werden konnte.

Der Weinberg hat eine Gesamtfläche von 3.788 m². Auf dieser wachsen ca. 1.000 Rebstöcke. Angebaut werden die speziellen Züchtungen „Sirius“ und „Saphira“.  Die ca. 100.000 Gäste pro Jahr, die das Kloster St. Marienthal besuchen, können sich entlang eines Weinlehrpfades über den Weinberg informieren. Dieser beginnt beim Weinkeller und zieht sich entlang des gesamten Weinberges.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage unter www.weinberg.ibz-marienthal.de/.

Die Anfänge

Der Weinberg befindet sich ca. 230 m über dem Meeresspiegel. Bis Mitte des 19. Jhd. wurde er am Südhang des Klosters St. Marienthal bewirtschaftet. Da sich Zisterzienserklöster fast immer an Flussläufen befinden, war alles vorhanden, um sich selbst zu versorgen. Um 1870/90 gab es in der Region einen Reblausbefall, von dem auch das Schwesternkloster St. Marienstern im Landkreis Kamenz betroffen war. In Folge dessen wurde der Weinberg in Ostritz aufgegeben und niedergebrannt. Seitdem diente das Gelände als Viehweide und zum Obstanbau.

Der Neubeginn

Im Jahre 1986 fanden sich acht Familien, die den 2.000 m² großen Weinberg pachteten und die Terrassen neu herrichteten. In Zusammenarbeit mit der Winzergenossenschaft Meißen wurden ca. 800 Pflanzen der Sorte „Müller-Thurgau” und ca. 200 Pflanzen der Sorte „Goldriesling” angebaut. Bis zum Jahre 1988/89 wurden die Trauben zum Keltern nach Meißen gebracht. Ab 1990 konnte der Wein am Weinberg in Ostritz selbst gekeltert werden. 1993 kamen weitere Winzerfreunde hinzu und der Weinberg konnte auf 3.788 m² erweitert werden. Leider schädigte der strenge Winter 1996/97 und der Schädlingsbefall in den folgenden Sommermonaten die Reben so stark, dass die Weinlese ausblieb.

Der Weinberg heute

Mit Unterstützung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der Weinbaugemeinschaft „Weinberg Pillnitz” konnte der Weinberg wieder neu aufgerebt werden. Diesmal entschied man sich dafür, die pilztoleranten Züchtungen „Saphira” und „Sirius” anzubauen.